Der Countdown läuft: In nur fünf Wochen starten die World Games 2025 in Chengdu, China. Mit dabei ist auch der Faustball, dessen Wettbewerbe vom 9. bis 13. August im Herzen des malerischen Tianfu Parks ausgetragen werden. Weniger als einen Monat vor dem Start befinden sich die Vorbereitungen des chinesischen Organisationskomitees (LOC) in der finalen Phase – ein wichtiger Meilenstein war der abschließende Venue-Check durch Gastao Englert, Sportdirektor der International Fistball Association (IFA) und Technischer Delegierter für die Spiele.
Englert besuchte die neu errichteten Faustballfelder und traf sich mit verschiedenen Personen des chinesischen Organisationsteams, um alle Aspekte der Turnierorganisation zu überprüfen. Die Spiel- und Aufwärmfelder aus Naturrasen sind laut Englert bereits in einem ausgezeichneten Zustand: „Beide Felder könnten theoretisch schon heute genutzt werden. Wir arbeiten aktuell noch an letzten Details wie der Grasdichte und dem Rückprallverhalten, aber insgesamt sind wir sehr gut unterwegs.“
Ein besonderes Merkmal dieses Events ist die Lage: Die Faustballspiele finden mitten in einem öffentlichen Park statt – ein einzigartiges Setting, das dem Sport große Sichtbarkeit und eine besondere Atmosphäre verleiht. Mit je acht Männer- und Frauenteams ist das Teilnehmerfeld so groß wie nie zuvor – ein weiteres Zeichen für die internationale Entwicklung des Faustballsports.
Auch die Infrastruktur rund um das Spielfeld ist bereits zu 95 % fertiggestellt: Dazu gehören unter anderem eigene Teamzelte, Bereiche für Athletinnen und Athleten sowie Medien sowie eine hochwertige technische Ausstattung. Besonders hervorzuheben ist auch die Einbindung der lokalen Bevölkerung: Eine Gruppe von Sportlehrer:innen aus Chengdu, die zuvor online geschult wurden, absolvierte vor Ort eine praktische Einheit und wird während der Spiele als Linienrichterinnen und Linienrichter sowie Anschreiberinnen und Anschreiber eingesetzt.
Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Entwicklungsziels: Die World Games sollen als Startschuss für den Faustballaufbau in China dienen. Englert zeigt sich zuversichtlich, dass aus dem aktuellen Engagement mittelfristig Nachwuchsteams hervorgehen können – mit dem konkreten Ziel, bereits bei der U18-Weltmeisterschaft 2026 in der Schweiz mit männlichen und weiblichen Teams aus China vertreten zu sein.
Interview mit Gastao Englert (IFA-Sportdirektor):
Sie haben letzte Woche den Tianfu Park in Chengdu erneut besucht, um die neu errichteten Faustballfelder final zu prüfen. Wie ist Ihr Eindruck vom Stand der Vorbereitungen rund einen Monat vor Beginn der World Games?
Mein Eindruck ist der bestmögliche. Es war eine sehr positive Überraschung zu sehen, wie professionell, lösungsorientiert und engagiert das chinesische Team arbeitet – und vor allem, wie bereitwillig sie sind, aufkommende Herausforderungen schnell zu lösen. Sowohl das Hauptfeld als auch das Trainingsfeld befinden sich in einem sehr guten Zustand und könnten theoretisch sofort genutzt werden. Aktuell arbeiten wir an den letzten Details bezüglich Rasenqualität und Ballabsprung. Auch die restliche Infrastruktur ist beeindruckend und bereits zu 95 Prozent fertig – inklusive eigener Zelte für die Teams sowie speziellen Bereichen für Athletinnen und Athleten sowie Medien.
Die Faustballwettkämpfe finden auf speziell angepassten Naturrasenfeldern mitten in einem öffentlichen Park statt. Welche Atmosphäre dürfen sich die Teams erwarten?
Chengdu ist eine offene, demokratische Stadt, die sehr auf Gemeinschaft und Lebensqualität achtet. Faustball mitten in einem öffentlichen Park zu veranstalten, bringt unseren Sport näher an die Bevölkerung – mit großartiger Sichtbarkeit, Atmosphäre und Interaktion. Oft liegen Sportstätten abseits und sind kaum zugänglich – hier hat sich das chinesische LOC bewusst für einen besonderen und integrierten Ort entschieden.
Wie wichtig sind die Faustballbewerbe in Chengdu für die internationale Entwicklung des Faustballs? Und was erwarten Sie sich von den World Games 2025 sportlich und organisatorisch?
In einem neuen Faustballland zu spielen, ist immer eine besondere Gelegenheit. Es bietet die Chance, neue Mitglieder, Teams, Spielerinnen und Spieler und Fans zu gewinnen. Dieses Mal ist die Erfahrung noch bedeutsamer: Seit dem letzten Jahr arbeiten wir eng mit Sportlehrerinnen und Sportlehrer aus Chengdu zusammen, die als Linienrichterinnen und Linienrichter und Anschreiberinnen und Anschreiber bei den Spielen zum Einsatz kommen. Dafür haben wir ein Webinar organisiert und eine praktische Schulung vor Ort durchgeführt. In Zukunft könnten genau diese Lehrkräfte als Trainerinnen und Trainer und Mentorinnen und Mentoren für eine neue Faustballgeneration in China wirken. Es gibt bereits erste Trainingseinheiten mit lokalen Spielerinnen und Spieler – unser Ziel ist es, im kommenden Jahr mit chinesischen Nachwuchsteams (männlich und weiblich) bei der U18-WM in der Schweiz vertreten zu sein.