Die anhaltende Covid19-Pandemie zwingt die Organisatoren der Faustball World Tour Saison 2021, eine weitere komplette Saison abzusagen. Die zentralen Gründe sind in den vielen verschiedenen bestehenden nationalen Bestimmungen zur Durchführung von Veranstaltungen und Reisebeschränkungen zu sehen. Die Sicherheit aller beteiligten Personen kann weltweit aktuell nicht gewährleistet werden.
„Unser Ziel war es, eine Faustball World Tour nur unter fairen Bedingungen durchzuführen. Derzeit ist die Durchführung einer World Tour aufgrund von nationalen Restriktionen, die von Land zu Land unterschiedlich sind, nicht möglich. Zusammen mit der Absage der Major-Events in Südamerika und höchstwahrscheinlich auch in Europa in diesem Frühjahr haben wir uns entschlossen, die diesjährige World Tour-Saison abzusagen und die World Tour im Jahr 2022 neu zu starten“, sagt Winfried Kronsteiner, Vorsitzender der IFA Sportkommission. „In vielen Ländern sind die Faustballvereine geschlossen und das Training ist nicht erlaubt. Eine World Tour unter gleichen Bedingungen für alle Teams und Turnierveranstalter ist daher nicht möglich.“
„Es ist unsere Pflicht, die Gesundheit und Sicherheit unserer Faustball-Familie und der Allgemeinheit angesichts dieser weltweiten Pandemie zu schützen. Wir freuen uns auf eine noch stärkere World Tour im Jahr 2022“, begründete Winfried Kronsteiner die Absage der Saison 2021.
Aktueller Stand zum World Tour Finale 2021
Die IFA arbeitet weiterhin mit Hochdruck an der Organisation des World Tour Finals Ende September 2021. Derzeit befindet sich das Organisationsteam der Finals in Verhandlungen mit einem Ausrichter in Österreich und Partnern zur Finanzierung des Events. Eine endgültige Entscheidung, ob diese Veranstaltung möglich gemacht werden kann, wird bis zum 15. April getroffen.
Das am 30. März erstmals durchgeführte IFA Policy Forum beschäfftigte sich mit Anforderungen an Weltsportverbände nach der Corona-Krise auf Basis der Empfehlungen der IOC in der Agenda 2020+5.
Das 30minütige Impulsreferat hielt Prof. Dr. Holger Preuss, Mitglied der IOC Legacy and Sustainability Commission, nach einem Einführungsstaement von AIMS (Alliance of Independent Recognised Members of Sport) Präsident Stephan Fox. Engeladen waren neben Mitgliedern der weltweiten Faustballfamilie auch Vertreter:innen von befreundenten Sportverbänden. IFA Präsident Jörn Verleger konnte u.a. die Präsidentin von Sleddog (IFSS), Helen Lundberg, Savate (FISav) Dr Julie Gabriel und Powerlifting (IPF) Generalsekretär Robert Keller.
Das Forum fand im Zusammenhang mit der Evaluierung und Überarbeitung des aktuellen Strategischen Plan 2019 – 2023 der IFA statt, der 2019 verabschiedet wurde. Es ist vorgesehen, den Strategischen Plan jährlich auf der zweiten Sitzung des Präsidiums zu evaluieren. Die aktuelle COVID19-Pandemie ist im Strategische Plan 2019 – 2023 nicht berücksichtigt, wird aber die Durchführung des Plans in den kommenden Jahren nachhaltig beeinflussen. Zudem hat das IOC in seiner 137. Session Anfang März 2021 einstimmig einen neuen strategischen Fahrplan des IOC bis zum Jahr 2025, die sogenannte Olympische Agenda 2020+5, beschlossen. Diese wird auch Auswirkungen auf den IOC-Anerkennungsprozess haben.
Olympische Agenda 2020
Die Olympische Agenda 2020, die auf den drei Säulen Glaubwürdigkeit, Nachhaltigkeit und Jugend stand, war von der 127. IOC-Session im Dezember 2014 in Monaco verabschiedet worden. Ziel der Agenda ist es gewesen, die Olympischen Werte herauszustellen und die Rolle des Sports in der Gesellschaft zu stärken. Die größten Fortschritte gab es bei den Olympischen Spielen, den Athletinnen und Athleten und ihrem Schutz, der guten Verbandsführung, der Solidarität innerhalb der Olympischen Bewegung, der Schaffung von langfristiger finanzieller Stabilität für die Olympische Bewegung, der Rolle des Sports in der Gesellschaft, der Nachhaltigkeit und der Geschlechtergerechtigkeit. Auch die Gründung des Olympic Channel zählt dazu.
Olympische Agenda 2020+5
Die Olympische Agenda 2020+5 besteht aus 15 Empfehlungen und schließt nahtlos an die Olympische Agenda 2020, das Reformprogramm aus dem Jahr 2014, an. Der neue strategische Fahrplan wird die Arbeit des IOC und der Olympischen Bewegung bis ins Jahr 2025 leiten.
Während die Welt aktuell die globale Gesundheitskrise mit der COVID-19-Pandemie und ihre Konsequenzen bewältigen muss, setzt auch das IOC auf weiteren Wandel und baut dabei auf den Erfolg der Olympischen Agenda 2020.
Die 15 Empfehlungen der Olympischen Agenda 2020+5 basieren auf Rückmeldungen aus der Olympischen Bewegung und auf fünf Schlüsseltrends, die wichtig in der Nach-Corona-Welt sein werden. Hier können Sport und die Olympischen Werte eine Schlüsselrolle spielen, um Herausforderungen in Chancen zu verwandeln.
Die Schlüsseltrends, auf denen die Olympische Agenda 2020+5 basiert, sind:
– mehr Solidarität in und zwischen Gesellschaften,
– die wachsende Digitalisierung, ohne dabei die fehlende Digital-Infrastruktur in einigen Teilen der Welt aus den Augen zu verlieren,
– die Dringlichkeit für nachhaltige Entwicklung,
– die Notwendigkeit, Glaubwürdigkeit von Organisationen und Instituationen zu stärken und die Nowendigkeit, Stabilität im Angesicht der finanziellen und ökonomischen Folgen der COVID-19-Pandemie zu erreichen. Diese finanziellen und ökonomischen Folgen werden die Prioritäten von Regierungen und Unternehmen in den nächsten Jahren bestimmen.
Die 15 Empfehlungen der Olympischen Agenda 2020+5 basieren auf diesen fünf Trends und beinhalten konkrete Ansätze. Das IOC und die Olympische Bewegung sollten:
– die Einzigartigkeit und Universalität der Olympischen Spiele stärken,
– nachhaltige Olympische Spiele fördern,
– die Rechte und Pflichten von Athleten bekräftigen,
– weiter die besten Athleten anziehen,
– sicheren (safe) Sport und den Schutz der sauberen Athleten stärken,
– den Weg zu den Olympischen Spielen (Qualifikationen) aufwerten und promoten,
– die Harmonisierung des Sportkalender koordinieren,
– den digitalen Austausch mit den Menschen ausbauen,
– die Entwicklung virtuellen Sports fördern und den Austausch mit der Videospielegemeinschaft erweitern,
– die Rolle des Sports als Wegbereiter zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen stärken,
– die Unterstützung für Flüchtlinge und Bevölkerungsgruppen, die von Vertreibungen betroffen sind, stärken,
– über die Olympische Gemeinschaft (die Olympische Bewegung) hinaus wirken,
– vorbildhaft im bürgerschaftlichen Engagement sein,
– die Olympische Bewegung durch gute Verbandsführung stärken und
– innovative Modelle zur Umsatzgenerierung entwickeln.
Adaption für die IFA
„Die Coronavirus-Krise hat unsere Welt verändert“, sagte IFA-Präsident Jörn Verleger. „Wir sind daher gut beraten unseren Strategischen Plan anzupassen und uns auf die neue Normalität vorzubereiten. Hierbei wollen wir alle Mitgliedverbände und interessierten Faustballer:innen in die Diskussion einbeziehen.“
Von den 15 IOC-Vorschläge sind nachfolgende 11 für die Arbeit der IFA von besonderer Bedeutung:
– Förderung nachhaltiger Sportevents
– Stärkung der Rechte und Pflichten von Athleten
– Förderung des Leistungsgedankens
– Stärkung des sicheren und sauberen Sports
– Harmonisierung des Sportkalenders
– Verstärkte Digitalisierung
– Stärkung der Rolle des Sports als Wegbereiter für UN-Ziele bezüglich von Nachhaltigkeit
– Unterstützung für Flüchtlinge und Bevölkerungsgruppen, die von Vertreibungen betroffen sind
– Förderung von bürgerschaftlichem Engagement
– Gute Verbandsführung
– Innovative Modelle zur Umsatzgenerierung
Grundsätze guter Verbandsführung
Die IFA bekennt sich zu den Prinzipien einer freiheitlichen, demokratischen Grundordnung und schützt den Faustballsport gegen alle Formen von Gewalt, Diskriminierung sowie illegale Wetten und Spielmanipulationen.
Hierzu wurde vom IFA Präsidium ein umfangreiches Regelwerk beschlossen, dass regelmäßig evaluiert und überarbeitet wird. Im Rahmen des Forums werden daher auch Aktualisierungen nachfolgender Regularien thematisiert:
– IFA Code of Ethics (approved 20 June 2015)
– IFA Conflict of Interest – Policy / Richtlinie zu Interessenkonflikten (approved 20 June 2015)
– IFA Code of Conduct on Sports Betting Integrity / Verhaltenskodex für die Integrität von Sportwetten (approved 15 January 2016)
– IFA Rules against illegal and irregular betting and match-fixing (approved 15 January 2016)
– IFA Guidelines for the Conduct of the Athletes’ Entourage (approved 20 June 2015)
– IFA Athletes´ Commission Election Procedure / Athletenkommission Wahlordnung 2019 (approved 4 April 2019)
– IFA World Games selection and qualification criteria (approved 4 November 2018)
Die 7. CSIT World Sports Games 2021 inklusive der IFA CSIT 2021 FAUSTBALL AMATEUR WM, die vom 1. bis 6. Juni in Cervia (Italien) stattfinden sollten, wurden aufgrund der Corona-Pandemie verlegt auf 12. bis 17. Oktober 2021.
Das CSIT-Exekutivkomitee hat diese Entscheidung in seiner Sitzung am Freitag, 26. März, getroffen.
Aufgrund der immer noch sehr angespannten COVID-19 Situation war diese Entscheidung unumgänglich teilte die CSIT nach der Sitzung mit. „Das Exekutivkomitee des CSIT hat den aktuellen Status Quo eingehend analysiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass es unter den derzeitigen Umständen, der sich verschlechternden Situation und in Anbetracht des Gesundheitszustandes der WSG-Teilnehmer unverantwortlich wäre, die WSG2021 in zwei Monaten abzuhalten“, so die CSIT.
„Angesichts der Absage der Faustball Männer EM im Juni in Italien betonen wir nochmals ausdrücklich, dass die Frauen WM in der Schweiz sowie die U18-WM in Österreich unabhängig von der Frage durchgeführt wird, ob Zuschauer vor Ort zugelassen werden oder nicht“, betonte IFA Generalsekretär Christoph Oberlehner. „Hinsichtlich einer möglichen Quarantäne für die Sportlerinnen und Sportler gehen wir für die U18-WM auf Grund des besonderen Einsatzes von Faustball Austria bereits jetzt von Einreise-Erleichterungen für alle teilnehmenden Mannschaften aus“, so Oberlehner. So wird die Einreise bei Vorlage eines negativen COVID-19 Test auf Grund des Spitzensport-Status von Faustball in Österreich möglich sein. „An einer analogen Bestätigung für die Schweiz arbeiten wir gerade.“
„Wir haben für die WM von Anfang an mit mehreren Szenarien geplant und werden diese auch ohne Zuschauer durch ein verbessertes TV-Angebot optimal für unsere Fans zu einem Erlebnis machen“, so IFA Präsident Jörn Verleger. Es stehe dem Weltverband zwar nicht zu, eine Entscheidung des Organisationskomitees in Kaltern bzw. des europäischen Verbandes zu kritisieren, angesichts von zahlreichen Nachfragen nach der Veröffentlichung der Entscheidung sei die IFA von der Kommunikationsstrategie jedoch nicht begeistert, da eine finale Entscheidung zur EM, die auch ein Qualifikationswettbewerb für die World Games Birmingham 2022 sind, bisher nicht getroffen wurde.
Im Vorfeld hatte die IFA eine gemeinsame Kommunikation der finalen Entscheidung für Anfang/Mitte April angeregt, da dann auch klar sei, ob das letzte September Wochenende, an dem bisher das jährliche World Tour Finale für Clubmannschaften geplant ist, als Ersatztermin für die EURO feststeht oder nicht.
„Der Sieger der EM qualifiziert sich direkt für die World Games, sofern die EM in 2021 stattfindet“, so Oberlehner, der bei den World Games als Competition Manager für Faustball im Einsatz ist. „Das sollte bei einer möglichen Verschiebung der EM nach 2022 mit bedacht werden“, so Oberlehner weiter.
„Wir haben diese Veröffentlichung eines Statements bewusst gewählt, um gemeinsam mit unseren Freunden in Jona und Grieskirchen, die mit sehr viel Optimismus und Engagement die Weltmeisterschaften vorbereiten, ein positives Signal zu setzen“, betonte IFA Präsident Verleger. Aktuell hoffen und gehen die lokalen WM-Organisationskomitees in Jona und Grieskirchen davon aus, Events mit einer zumindest reduzierte Zuschaueranzahl und entsprechenden Schutzmaßnahmen durchführen zu können.
Kristof Lerch ist zum neuen Präsidenten der Fistball Association of Namibia gewählt worden. Am Vorabend des ersten Spieltages der Saison 2021 der Bank Windhoek Fistball League in Cohen wählte die Fistball Association of Namibia den 28-Jährigen aus Windhoek zu ihrem neuen Präsidenten.
IFA-Präsident Jörn Verleger gratulierte: „Ich freue mich, dass die neue Generation in Namibia Verantwortung übernommen hat und wünsche ihm und seinem Team alles Gute. Wir haben bereits ein virtuelles Treffen in naher Zukunft vereinbart“, sagte er.
Mit Heimvorteil startete der Cohen Fistball Club (CFC 1) in die Saison 2021 der Bank Windhoek Fistball League, als er am Wochenende in Windhoek den Sport Klub Windhoek (SKW) mit 3:1 besiegte. Beim Eröffnungsspieltag kämpften sieben Mannschaften in zwei Gruppen, um den Sieg.
Der Sport Klub Windhoek (SKW) traf in Gruppe A auf Swakopmund Fistball Club (SFC) und SFC Old Boys. SKW 1 startete gut in die Gruppe und besiegte SFC 2 mit 2:0. Allerdings war SFC 1 im ersten Satz besser als SKW 1 und gewann 11:5. Im zweiten Satz wurde SKWs Michael Baas, der in der Abwehr spielte, gezwungen, als Angriffsspieler aufzulaufen, und diese Taktik zahlte sich aus, denn SKW 1 gewann den zweiten Satz mit 11:8. Somit belegte SKW 1 mit der besseren Balldifferenz den ersten Platz vor SFC 1 und SFC 2.
In der Gruppe B, die aus zwei Teams des CFC 1 sowie je einem Team des SFC 2 und des SKW 2 bestand, dominierte der CFC 1, der alle Spiele mit 2:0 gewann. CFC 2 schlug SFC 3 und SKW 2 und zog damit gemeinsam mit seinen Vereinskameraden vom CFC 1 ins Halbfinale ein. SFC 3 verlor gegen SKW 2, und beide Teams landeten auf den fünften bzw. siebten Platz.
Im Halbfinale setzte sich der SKW 1 in einer einseitigen Partie gegen den CFC 2 durch und zog damit ins Endspiel ein. Im ersten Satz des zweiten Halbfinales ließ der CFC 1 dem SFC 1 keine Chance, ein Unentschieden zu erreichen. Der SFC 1 kam jedoch mit einer starken Leistung zurück und besiegte den CFC 1 im zweiten Satz, doch das reichte nicht, da der CFC 1 zurückkam und den entscheidenden Satz gewann. Somit spielten SFC 1 und CFC 2 um den dritten Platz, den SFC 1 knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte.
Im Finale spielte der CFC 1 von Beginn an besser und konnte die frühe Führung bis zum Ende des ersten Satzes verteidigen. Im zweiten Satz stabilisierte der SKW 1 seinen Spielaufbau und gewann den zweiten Satz. Der CFC 1 steigerte sich und gewann die beiden folgenden Sätze mit 11:8 und 12:10 und setzte sich damit an die Spitze der Tabelle.
In der Jugendklasse belegte die zweite Auswahl des SFC den ersten Platz. Der punktgleiche SFC 1 hatte eine schlechtere Balldifferenz von drei Punkten und wurde auf den zweiten Platz verwiesen. Dritter wurde der SKW. Zum Spieler des Tages wurde Verteidiger Florian Mosich vom SFC 1 gewählt.
Nachfolgend der aktuelle Tabellenstand nach dem ersten Spieltag:
Platz Punkte
1. CFC 1 12
2. SKW 1 10
3. SFC 1 8
4. CFC 2 6
5. SFC 3 4
6. SFC 2 2
7. SKW 2 1
Der nächste Ligaspieltag findet am Samstag, 17. April 2021, beim SKW in Windhoek statt.
Am Samstag 10. April findet um 14:00 Uhr (MEZ) das verschobene 2. IFA Athleten Forum zum Hauptthema „Frauen im Faustball“ in virtueller Form statt. Das Forum wird auf Fistball.tv live übertragen. Das Forum wird sehr interaktiv sein und die Zuschauer haben die Möglichkeit ihre Fragen zu stellen.
Die Hauptfrage des diesjährigen Forums ist, wie wir den Faustballsport besonders für Mädchen/Frauen attraktiver machen können. Viele Mitglieder aus der IFA Athletenkommission haben sich bereiterklärt, persönliche Statements zu den Fragen abzugeben.
IFA-Generalsekretär Christoph Oberlehner wird als Faktencheck einen kurzen Vergleich zwischen Frauen- und Männer-Weltmeisterschaften präsentieren. Zudem werden unter anderem die Athleten Celina Traxler, Tanja Bognar, Eric Kindler, Karin Kempinger, Hinrike Seitz oder Nick Trinemeier einen Redebeiträge halten.
Über www.slido.com sowie auf verschiedenen IFA-Social-Media-Kanälen und einem „Anwalt des Publikums“ kann dieses alle Fragestellungen kommentieren.
Wege zum Faustball
Mehr als 25.000 Mädchen und Frauen trainieren und spielen Faustball – wie sind sie zu ihrem Lieblingssport gekommen?
Wir haben einige von ihnen gefragt. Zudem wollten wir wissen was sie von der Frauen-WM 2021 in Jona (Schweiz) erwarten.
Die Fragen:
1. Wie bist du zum Faustball gekommen?
2. Warum ich mich auf die Faustball WM 2021 in Jona freue?
Photo: Valentin WeberKatharina Lackinger (Nationalspielerin Österreich, Vorsitzende IFA Athletenkommission)
1) Ich bin quasi am Faustballplatz aufgewachsen – nachdem Mama und Papa beide gespielt haben bzw. noch spielen hab ich schon sehr bald angefangen nachzueifern. Da war es dann ganz klar, das meine Geschwister und ich auch in die Faustballfamilie nachkommen wollen.
2) Eine WM ist natürlich etwas ganz besonderes – die Atmosphäre und die Stimmung sind immer total schön zu erleben. Ich glaube dieses Jahr wird es bestimmt noch einmal intensiver, weil wir alle schon sehr vermissen gemeinsam – in halbwegs normaler Form – am Faustballplatz zu stehn und Spaß zu haben!
Hinrike Seitz (Nationalspielerin Deutschland)
1) Meine Mutter hat damals Faustball gespielt und mich als kleines Baby schon mit auf den Sportplatz genommen. Da bleibt es nicht aus, dass man dem Vorbild seiner Mutter folgt und selbst zum Training geht, sobald man einen Ball festhalten kann.
2)Eine Weltmeisterschaft ist immer ein besonderes Event, an dem man teilnehmen möchte. Wenn man monatelang nicht die Sportart ausüben kann, die man seit Jahren liebt und lebt, dann freut man sich umso mehr auf so ein Event. Außerdem ist Jona bekannt für seine hervorragende Ausrichtung von Events. Sofern die Situation es zulässt, bin ich überzeugt, dass es eine unvergessliche WM wird.
Silke Eber (Bundestrainerin Deutschland)
1) Ich bin mit 7 Jahren zum Faustball gekommen mein damaliger Grundschullehrer war vor Ort Faustball Trainer und hat mich für diesen Sport begeistern können.
2) Ich freue mich riesig auf die WM in der Schweiz gerade in der so schwierigen aktuellen Lage verspüren wir alle ganz viel Lust und Vorfreude endlich wieder Faustball spielen zu können. Außerdem bin ich mir sicher dass die Verantwortlichen in Jona trotz der schwierigen Bedingungen ein großartiges Event auf die Beine stellen werden.
Dr. Giana Hexsel (IFA Vizepräsidentin, Brasilien)
1) Mein Vater war ein Faustballspieler. Seit ich ein kleines Kind war, war ich auf Faustballfeldern und sah ihm beim Spielen zu. Als ich 8 Jahre alt war, begann ich in der Sociedade Ginástica Novo Hamburgo zu spielen, und spielte viele Jahre lang (jetzt als Meister).
2) Ich freue mich sehr darauf, bei der WM in Jona dabei zu sein, weil ich dort schon gespielt habe (es wird schön sein, diesen schönen Ort zu besuchen), außerdem möchte ich die Spiele beobachten und als Arzt assistieren – wenn nötig.
Wioleta Franczyk (Vorsitzende der IFA Frauenkommission, Polen)
1) Vor ein paar Jahren war ich als Freiwillige bei den World Games in Wroclaw und habe Faustball kennengelernt. Später haben wir die Faustball-Nationalmannschaft von Polen aufgebaut und die Weltmeisterschaft in Linz gespielt. So bin ich zum Faustball gekommen.
2) Ich denke, dass wir zeigen sollten, dass Faustball ein wichtiger Sport auch für Frauen ist. Und zweitens, dass wir zeigen könnten, dass das Virus kein Problem ist, so eine Veranstaltung zu organisieren – dass wir stärker sind.
„Es ist an der Zeit, eine gleichberechtigte Zukunft aufzubauen. Ich rufe dazu auf, dass mehr Frauen für Führungspositionen im Faustballsport kandidieren“, sagte IFA-Präsident Jörn Verleger am Vorabend des Internationalen Frauentags am Montag, 8. März.
„Ich stimme denen zu, die sagen, dass die Pandemie die ohnehin schon großen Ungleichheiten für Frauen und Mädchen noch verschlimmert und jahrelange Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter zunichte gemacht hat. Ehrenamtliches Engagement könnte dazu beitragen, dieses Ungleichgewicht auszugleichen und die Stimme der Frauen in allen Bereichen und Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, zu stärken“, so Verleger weiter.
Uns erreichte die traurige Nachricht, dass gestern IFA Ehrenpräsident Ernesto Dohnalek verstorben ist.
Ernesto, geboren am 13. Mai 1950 wurde am 27. August 1995 in Windhoek (Namibia) zum vierten Präsidenten des Weltfaustballverbandes gewählt. Er hat das Amt vom Österreicher Dr. Hans Christian Kollmann übernommen. Highlights seiner Amtszeit waren nach seinen eigenen Worten die World Games 2005 in Duisburg und 2009 in Taiwan, sowie die Weltmeisterschaft 2007 in Oldenburg und die Etablierung von U18-Weltmeisterschaften seit 2003.
In Namibia legte das Präsidium fest, dass Faustball-Weltmeisterschaften fortan alle vier Jahre stattfinden und somit immer im zweijährigen Wechsel mit den World Games.
Eine Premiere feierte der Internationale Faustballverband 1994 in Dohnaleks Heimatland Argentinien. In Buenos Aires wurde die erste Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen ausgetragen. Acht Nationen traten an. Beim Kongress 1999 in Olten wurde beschlossen, die Leinenhöhe bei Spielen der Damen, Juniorinnen und weibliche Jugend auf 1,90 m zu reduzieren.
2003 trafen sich zum ersten Mal die U18-Teams der Jungen aus acht Nationen zur ersten Faustball-Weltmeisterschaft der U18-Nationalteams. 2006 folgte dann im chilenischen Llanquihue die erste WM der weiblichen U18.
Bei den Weltmeisterschaften der Männer 2003 in Porto Alegre (Brasilien) beschloss der Kongress die Umbenennung des Internationalen Faustballverbandes in International Fistball Association (IFA).
Bei den Weltmeisterschaften 2007 im niedersächsischen Oldenburg beschloss der Kongress, bei der Teilnahme von erstmals zwölf Nationen, die Änderung der Spielregeln auf eine Satzlänge bis elf Gutpunkte.
Bei den Weltmeisterschaften der Männer 2011 in Pasching übernahm der Österreicher Karl Weiß das Präsidentenamt von Ernesto Dohnalek. Nach dem Gründungspräsidenten Erich Petschnek, der den Verband 22 Jahre führte, hatte Dohnalek mit 16 Jahren die zweitlängste Präsidentschaft an der Spitze des Verbandes inne. 2011 wurde er für seine Verdienste um den Faustballsport zum IFA Ehrenpräsidenten ernannt.
„Ernesto hatte eine große Leidenschaft für den Faustballsport und viele Jahre der Entwicklung unseres Sportes gewidmet. Unter seiner Leitung wurden weitreichende Änderungen des Faustballsports beschlossen“, sagte IFA-Ehrenpräsident Karl Weiss. „Obwohl er gesundheitlich schon angeschlagen war, freue ich mich dass wir Ernesto auch in den letzten Jahren gemeinsam mit seiner Frau Andrea noch bei den World Games 2017 in Wroclaw und der WM 2019 in Winterthur begrüßen konnten. Das waren für uns alle sehr emotionale Momente“, so IFA Präsident Jörn Verleger.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und den Angehörigen!
Sie sind die fleißigen Bienchen im Hintergrund: 1400 freiwillige Helferinnen und Helfer sorgen bei der Nordischen Ski-WM für einen möglichsten reibungslosen Ablauf.
Ganz nah dran an den Athleten bei der Nordischen Ski-WM ist Jörn Verleger. Er wird zum Schatten der Langläufer, sobald sie die Ziellinie überqueren – der Anti-Doping-Chaperon. Das französische Wort heißt übersetzt Aufsichtsperson, oder wie Verleger es ausdrückt: „Ich bin einer der 40 Begleitschatten“.
Der 48-Jährige ist in der ersten Woche der Weltmeisterschaft im Langlaufstadion als Helfer im Einsatz und begleitet die Sportler bis zur Dopingkontrolle. „Dabei informiere ich den Athleten zunächst über die anstehende Kontrolle und lasse ihn danach nicht aus den Augen“, sagt Verleger. Dadurch soll garantiert werden, dass die „Auserwählten“ – die drei Erstplatzierten und weitere ausgeloste Sportler – unverzüglich zum Doping-Test gehen. „Wir alle wollen, dass der Sport sauber bleibt. Im Kampf gegen Doping gehe es nicht nur um die Tests, Prävention und Aufklärung stehen für den ehrenamtlichen Helfer im Vordergrund. „Diese Aspekte zählen für mich eigentlich noch mehr als die reinen Kontrollen“, sagt der 48-Jährige, der für seinen Helfer-Job Urlaub genommen hat.
Für Verleger, der schon bei der letzten nordischen Ski-WM 2005 in Oberstdorf im Einsatz war, gibt es keine schönere Aufgabe.
Faustball und Wintersport – für Verleger ist das kein Widerspruch. „Sport bestimmt mein Leben“, sagt Verleger. Mit Blick auf die zwei in diesem Jahr anstehende Faustball-Weltmeisterschaften in Österreich und der Schweiz ist für ihn auch das Hygienekonzept der Ski-WM interessant.
„Bei derartigen Großveranstaltungen kann man sich immer einiges abschauen und adaptieren“, sagt Verleger. Generell empfindet er die Umstände nicht als belastend. „Tests und das Prozedere gehören zur neuen Normalität“, meint Verleger. „Letztlich bin ich froh, dass die Veranstaltung überhaupt stattfindet.“
Der Beitrag beruht auf einem Artikel von Tobias Giegerich in der Allgäuer Zeitung
Foto: Ralf Lienert 22.02.2021, Deutschland, Oberstdorf, FIS Nordische Ski Weltmeisterschaften 2021, Ski nordisch, Nordische Ski WM 2021, Wintersport, NWM – Helfer – Team – Jörn Verleger – Anti-Doping – aus Grünwald
HALBFINALPAARUNGEN IN DER FAUSTBALL BUNDESLIGA STEHEN FEST
Nach dem letzten Vorrundentag in der Faustball Bundesliga der Frauen stehen die Halbfinalistinnen fest. Nußbach trifft auf Laakirchen, Wels auf Seekirchen. Um die Plätze fünf bis sieben kämpfen Arnreit, Wolkersdorf/Neusiedl und Froschberg.
Titelverteidiger Nußbach wurde der Favoritenrolle gerecht und schloss die Vorrunde ohne Punkteverlust mit 6 Siegen ab. Im Halbfinale treffen die Kremstalerinnen nun auf Laakirchen. Auf Platz zwei überraschten die Routiniers aus Wels, die sich im Laufe der Meisterschaft kontinuierlich steigerten und so in den Favoritenkreis spielten. Im Halbfinale geht es für die Zöttl-Fünf gegen Vizemeister Seekirchen.
Arnreit, nach dem ersten Bundesligawochenende noch mit Chancen auf das Halbfinale, musste sich mit Vorrunden-Rang fünf zufrieden geben. In den Platzierungsspielen treffen die Mühlviertlerinnen nun auf Wolkersdorf/Neusiedl und Froschberg.
Spielplan für den Finaltag
Der Finaltag der Frauen Bundesliga startet mit den Halbfinalspielen um 09:30 Uhr und 10:45 Uhr. Danach folgen drei Spiele um die Plätze fünf bis sieben. Das Bronze-Medaillen-Spiel ist für 15:45 Uhr angesetzt, das Finale beginnt um 17:15 Uhr.
Die Bundesliga wird wie bereits in der Vorwoche in einer „Bubble“ im Bundesport- und Freizeitzentrum Faaker See durchgeführt. Fans sind in Faak keine erlaubt, dafür überträgt Faustball Austria alle Spiele via www.fistball.tv im Livestream.