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Faustball-Star Patrick Thomas verletzt sich schwer im ersten Match und muss Heimreise antreten

Im Auftaktmatch Deutschland gegen Argentinien verletzte sich Superstar Patrick Thomas bei einem Zusammenstoß mit seinem Mitspieler Steve Schmutzler schwer als beide Spieler zu Beginn von Satz 2 zu einem kurzen kurz geschlagenen Ball hechteten.
Nach einer Untersuchung im Krankenhaus von Breslau steht fest, dass Patrick Thomas eine Schultereckgelenksverletzung erlitten hat und morgen die Heimreise antreten wird.
Team Deutschland verliert damit mit dem 25jährigen 2-facher Welt- und Europameister sowie World Games-Sieger 2013 seinen Topspieler.

Dr. Giana Hexsel, Vorsitzende der Medizinischen und Anti-Doping Kommission der IFA erklärte hierzu in Breslau:
Das Schultereckgelenk – nicht zu verwechseln mit dem Schultergelenk – ist die feste Verbindung zwischen dem äußeren Schlüsselbein (Clavicula) und dem Schulterblatt. Mehrere Bänder halten das Gelenk in Position. Seine oberflächliche Lage macht es anfällig für Verletzungen.
Bei einer Schultereckgelenksprengung (auch Schultereckgelenkverrenkung genannt) werden die Bänder gedehnt, eingerissen oder zerrissen, die das Schultereckgelenk stabilisieren und zusammenhalten. Oft geschieht das bei einem Sturz oder Zusammenstoß.

World Games feierlich eröffnet

Tageszusammenfassung – Freitag, 22. Juli

Mit einer beeindruckenden Eröffnungsfeier im Fußballstadion Mijewski sind am Donnerstagabend die zehnten World Games 2017 in Breslau gestartet. Für die sechs besten Faustballnationalteams der Männer stehen nach einem Trainingstag am Freitag ab Samstag die ersten Vorrundenspiele auf dem Programm.
Fistball Inside – Nick Trinemeier (GER)

Fistball Inside - Nick Trinemeier (GER)
Nick Trinemeier im Interview mit Alwin Oberkersch bei „Fistball Inside“

Neben etlichen Show- und Musikeinlagen gehörten der Einmarsch der insgesamt 111 Nationen und die feierliche Eröffnung durch IOC-Präsident Dr. Thomas Bach zu den Höhepunkten. Besonders Juliano Fontura (Brasilien) und Raphael Schlattinger (Schweiz) werden den Einmarsch wohl nicht vergessen. Sie führten ihr Land unter großem Applaus als Fahnenträger in die gut besuchte Arena. „Es war ein unvergessliches Erlebnis“, berichtete Deutschlands Nick Trinemeier

Einen Tag später stand für die sechs Teilnehmerländer ein offizielles Training auf der Anlage des Olawka Stadium statt. Äußerst motiviert zeigte sich dabei das brasilianische Team. Nach einem kurzen Trainingsspiel mit dem südamerikanischen Kontrahenten Chile sprach Dao Schmidt in „Fistball Inside“ mit Alwin Oberkersch. „Dieses Jahr haben wir ein junges Team, wir werden sicher die Goldmedaille gewinnen“, so seine Warnung in Richtung der Konkurrenz.

Die erste Bewährungsprobe gibt es für die Auswahl Brasiliens im zweiten Spiel des morgigen Tages gegen den Vizeweltmeister aus der Schweiz. Deutschland trifft zum Auftakt auf Argentinien, in der dritten Begegnung treffen Österreich und Chile aufeinander. Insgesamt werden am ersten Faustball-Wettkampftag dieser World Games sechs Matches ausgetragen.


 „Fistball Inside“ – Teil 02

Fistball Inside – Teil 03

„Fliegende Fernandos“ bereit für Breslau

Wer aktuell Faustball im TSV Pfungstadt spielt kann von sich wohl eines behaupten: Teil des derzeit erfolgreichsten Teams im Männerfaustball zu sein. 10-facher Deutscher Meister in Serie, Champions Cup Sieger, Weltpokalsieger. Es gibt keine Mannschaft die dem Team aus der Nähe von Frankfurt gefährlich werden kann. Nicht verwunderlich also, dass auch eine große Anzahl an TSV-Spielern den Sprung in den Deutschen Kader zu den World Games geschafft haben. Sebastian & Patrick Thomas, Oliver Späth – und Ajith & Andrew Fernando werden vom 22. bis 25. Juli um den Titel bei den World Games spielen.

Andrew Fernando (DM 2014)
Andrew Fernando bei den Deutschen Meisterschaften 2014 in Schweinfurt-Oberndorf.

Gleich zwei Bürderpaare also, bei dem gerade das Fernando-Duo immer wieder durch spektakuläre Flugshows in der Abwehr beeindrucken. Angefangen haben beide ihre Karriere bei der TSG Tiefenthal. Keine zwei Kilometer waren es vom Wohnort bis zum Faustballplatz, auf dem Ajith die erste Bälle schlug und später Andrew mitnahm. „Der Trainer hatte Ajith damals gefragt, ob sein kleinerer Bruder nicht auch Faustball spielen möchte“, erinnert sich Andrew. Kurz darauf begleitete er seinen großen Bruder ins Jugendtraining und war begeistert. Gerade die Athletik und Dynamik am Faustball beeindruckt Andrew. „Mich hat es damals unglaublich fasziniert wenn ein Abwehrspieler sich hechten musste“ so der heute 27-Jährige. Mit der TSG folgten die ersten Teilnahmen an den Deutschen Jugendmeisterschaften – dann ging es für Ajith beruflich in Pfungstadt. „ Damals konnte man schon ahnen, dass in Pfungstadt in naher Zukunft etwas passieren wird“, schildert Andrew. Kurz danach ging es auch für ihn zum TSV, dem Zufall sei Dank. So hatte Ajith sein Handy bei seinem kleinen Bruder vergessen, Dieter Thomas, Coach der jungen Pfungstädter, meldete sich. „Er fragte mich wann ich den Pass vorbeibringen werde – Ich sagte jederzeit! Und so nahm das ganze seinen Lauf“, so Fernando.

Ajith Fernando (WM 2015)
Ajith Fernando bei den Weltmeisterschaften 2015 in Argentinien. Deutschland gewann die Goldmedaille.

Zwar bedeutete der Wechsel den Schritt aus der Bundesliga zurück in die 2. Liga, doch die Fernando-Brüder waren wieder vereint. „Mit meinem Bruder zusammen zu spielen kenne ich halt einfach nicht anders. Wir spielen quasi zehn Jahre zusammen. Zwar wünscht man sich manchmal auch nicht in einem Team zu sein, aber das ist nur selten der Fall“, erklärt Andrew.
So erlebte er gemeinsam mit seinem Bruder großartige Faustballveranstaltungen. „Es gibt so viele eindrucksvolle Erlebnisse im Faustball. Jede Meisterschaft ist ein tolles Erlebnis. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, denke ich, war die Reise nach Namibia zum Weltpokal ein besonders eindrucksvolles Erlebnis. Auch wenn wir den leider im Entscheidungssatz verloren haben. Aber die gesamte Reise mit anschließendem Urlaub war ein besonders eindrucksvolles Erlebnis mit Höhen und Tiefen“, funkeln seine Augen immer noch.
Seit 2016 sind Ajith und Andrew nun nicht nur auf dem Vereinsfaustballfeld gemeinsam zu sehen. In Grieskirchen (Österreich) gewannen sie mit der Nationalmannschaft die Europameisterschaft, zum ersten Mal ein Titel zusammen im Deutschland-Trikot. Der nächste soll nun in Polen folgen. „Wir wollen World Games Sieger werden! Dafür werden wir auch alles geben“, verspricht Andrew.


Neben den aktuellen Nationalspielern Patrick & Sebastian Thomas, sowie Niels & Jan Pannewig sind Ajith und Andrew Fernando das erst dritte Brüderpaar, das bei einer Weltmeisterschaft oder bei den World Games gemeinsam im deutschen Kader steht.

Bilder: Rouven Schönwandt