Gastão Englert wird zum 1. September neuer Präsident der International Fistball Association (IFA). Er ist der erste Brasilianer an der Spitze des Weltverbandes. Jörn Verleger, seit 2019 IFA-Präsident, bleibt dem Weltverband in neuer Funktion erhalten.
Die International Fistball Association (IFA) hat ihren angekündigten Wechsel an der Spitze des Verbandes vollzogen: Jörn Verleger aus Deutschland hat nach sechs Jahren als Präsident des Faustball-Weltverbandes den Staffelstab an Gastão Englert weitergegeben. Dieser war bislang 1. Vizepräsident und wird nun 7. Präsident der IFA. Als erster Brasilianer bekleidet er das höchste Amt im weltweiten Faustball und wird die IFA bis zum ordentlichen Kongress 2027 führen. Verleger wird sich indes auch weiterhin im internationalen Faustball engagieren.
„Im Namen der International Fistball Association möchte ich mich herzlich bei unserem bisherigen Präsidenten Jörn Verleger für seine großartige Arbeit und sein außerordentliches Engagement in den vergangenen zehn Jahren bedanken“, sagt IFA-Generalsekretär Christoph Oberlehner: „Es freut mich sehr, dass er der IFA auch weiterhin erhalten bleibt und uns mit seiner Erfahrung und seinem Netzwerk unterstützen wird. Gleichzeitig wünsche ich unserem neuen Präsidenten Gastão Englert alles Gute für seine neue Aufgabe. Mit ihm haben wir einen idealen Nachfolger gefunden, der den Faustballsport aus vielen Perspektiven kennt und sowohl im Management als auch im Sport wertvolle Erfahrungen gesammelt hat. Er wird die volle Unterstützung erhalten und kann sich auf ein starkes Team an seiner Seite verlassen.“
Jörn Verleger: Zehn Jahre an der Spitze des Weltverbandes
Als erster Deutscher war Jörn Verleger im August 2019 als 6. Präsident der International Fistball Association in dieses Amt gewählt und 2023 im Amt bestätigt worden. Zuvor war er von 2015 bis 2019 bereits Generalsekretär der IFA und leitete zuvor die Arbeitsgruppe Zukunftsentwicklung. Zwei Jahre vor dem satzungsgemäßen Ende seiner Amtszeit zieht er sich nun aus der ersten Reihe der IFA zurück.
Verleger engagierte sich seit Beginn seines Wirkens für die internationale Vernetzung und Anerkennung des Sports. Er war maßgeblich an der Organisation bedeutender Veranstaltungen beteiligt, darunter die Frauen-Weltmeisterschaft 2018 in Linz und die Männer-Weltmeisterschaft 2023 in Mannheim, wo erstmals Finalspiele in einer Indoor-Arena auf Naturrasen stattfanden. Darüber hinaus gelang in seiner Amtszeit 2022 die Aufnahme des Faustball-Wettbewerbs der Frauen im Rahmen der World Games. Vor wenigen Wochen nahmen in Chengdu (China) mit jeweils acht Frauen- und Männerteams so viele Faustballerinnen und Faustballer am Multisportevent teil wie noch nie.
„Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen bedanken, die mich in den letzten zehn Jahren bei meinen Bemühungen unterstützt haben, die Bekanntheit und Popularität des Faustballsports zu steigern“, sagt Verleger. Die Themen globale Präsenz des Faustballs, Nachhaltigkeit im Sport und der Anti-Doping-Kampf liegen ihm persönlich am Herzen. Durch seine Vernetzung in die internationale Sportwelt gelang es ihm, die Popularität des Faustballsports weltweit zu steigern. Verleger: „Es war mir eine Ehre, in dieser Funktion für die IFA tätig zu sein.“
Dem internationalen Faustball wird Jörn Verleger auch weiterhin erhalten bleiben. Auf Wunsch des neuen IFA-Präsidenten Gastão Englert wird der Grünwalder weiterhin für die IFA als ehrenamtlicher Exekutivdirektor Aufgaben im Rahmen der internationalen Vertretung sowie administrative Aufgaben innerhalb der IFA übernehmen. Dies wurde durch das IFA-Präsidium bestätigt. „Ich freue mich, die Faustball-Familie auch weiterhin zu unterstützen, insbesondere in den Bereichen Nachhaltigkeit, Anti-Doping, Para-Faustball und der internationalen Arbeit der IFA“, so Verleger.
Gastão Englert: Erster brasilianischer Präsident der IFA
Nachfolger als Präsident der International Fistball Association ist Gastão Englert, der damit der 7. Präsident in der Geschichte des Weltverbandes und erster Brasilianer in diesem Amt wird. Englert hat den Faustballsport aus den verschiedensten Blickwinkeln kennengelernt – zunächst als Spieler, dann als Trainer, Schiedsrichter und Funktionär in diversen Gremien.
Als Cheftrainer des brasilianischen Männer-Nationalteams führte er dieses zu zwei Weltmeistertiteln und einem World-Games-Sieg. Auch mit der Frauen-Nationalmannschaft gewann er eine Weltmeisterschaft. Seine Vereinsmannschaften holten zahlreiche Titel, darunter sieben Weltpokalsiege. Als einziger Trainer in der Geschichte des Faustballs gewann er die großen Titel in allen Kategorien bei Männern und Frauen: Weltmeisterschaften, World Games und Weltpokale.
Neben seiner sportlichen Laufbahn absolvierte Englert ein Studium der Sportwissenschaft an der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul und spezialisierte sich an der Deutschen Sporthochschule Köln. Er leitete über 20 Jahre lang eine gemeinnützige Tennisstiftung, die das Leben von über 2.000 Kindern und Jugendlichen prägte.
Seine internationale Bedeutung für den Faustballsport zeigt sich in zahlreichen Führungsrollen innerhalb der International Fistball Association (IFA). Als Vorsitzender der Sportkommission, Direktor für Olympische Bildung und Leiter der internationalen Schiedsrichterkommission trieb er die weltweite Entwicklung des Sports voran. Zudem ist er Präsident des Panamerikanischen Faustballverbandes (PAFA) und engagiert sich aktiv in Olympischen Bildungskomitees. Für seine Verdienste wurde Gastão Englert mit der „Pierre de Coubertin 150th Anniversary Medal“ geehrt.
Mit dem 1. September 2025 ist er nun neuer Präsident der International Fistball Association. Im Rahmen der World Games in Chengdu nutzte Englert bereits die Gelegenheit, internationale Kontakte mit anderen Sportverbänden sowie dem Dachverband AIMS zu knüpfen. „Es ist für mich eine große Ehre, als erster Brasilianer das Amt des Präsidenten der International Fistball Association übernehmen zu dürfen. Faustball hat mein Leben über viele Jahrzehnte geprägt – als Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionär. Nun diese Verantwortung zu übernehmen, erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit.“
Bereits in den vergangenen Jahren arbeitete Englert als Mitglied des Präsidiums intensiv in der IFA-Verbandsarbeit mit. Daran will er nun in seiner neuen Rolle anknüpfen: „Mein Ziel ist es, die internationale Entwicklung des Faustballs gemeinsam mit allen Kontinentalverbänden, Nationen, Vereinen und Athleten weiter voranzutreiben. Wir wollen die weltweite Reichweite unseres Sports ausbauen, unsere Kernwerte Freundschaft, Exzellenz und unsere Sportlerinnen und Sportler im Zentrum stärken und Faustball für Menschen auf der ganzen Welt erlebbar machen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit unserem starken Team innerhalb der IFA und auf den Dialog mit der weltweiten Faustball-Familie. Gemeinsam werden wir diesen wunderbaren Sport in eine erfolgreiche Zukunft führen.“