Emma Dallinger als neue Vorsitzender der IFA-Jugendkommission: „Die Jugend einer der wichtigsten Bereiche im Faustball!“

Wechsel an der Spitze der Faustball-Jugendkommission. Nach vielen Jahren als Vorsitzender der Jugendkommission hat Uwe Schneider den Staffelstab kürzlich an Emma Dallinger weitergegeben. Die 21-Jährige aus Österreich spielt seit der Kindheit für ihren Heimatverein ASKÖ Laakirchen Papier, war 2021 Teilnehmerin an der U18-Weltmeisterschaft. Künftig möchte sie sich in die Arbeit des internationalen Faustballsports intensiv einbringen. Im Interview spricht sie über ihre neue Aufgabe als Vorsitzender der IFA-Jugendkommission, ihre Ziele und Wünsche. Und: Sie verrät, was die Teilnehmenden beim Jugendkongress in Chile erwartet und warum die Wahl der Jugendvertreterinnen und Jugendvertreter so wichtig ist.

Emma, wie bist du zum Faustball gekommen? Und welche Highlights hast du im Sport bereits erlebt?

Emma Dallinger: Dass ich Faustball spielen will, war für mich irgendwie schon seit klein auf klar. Mein Papa spielt, meine Schwester hat gespielt, da war das für mich gar keine Frage, sondern nur ein Abwarten, bis ich endlich ins Jugendtraining kann.

Ich spiele seit Beginn meiner Faustballkarriere bei meinem Heimatverein, dem ASKÖ Laakirchen Papier und bin unglaublich dankbar für alle schönen Faustball-Momente, die ich bereits erleben durfte. Ganz oben stehen da der Österreichische-Meister-Titel 2018 in der Halle und der U18-Vizeweltmeistertitel 2021. Am schönsten ist es einfach, mit meinen Mädels am Platz zu stehen und gemeinsam solche Emotionen erleben zu können, ob man nun gewinnt oder verliert.

Du hast in 2022 Neuseeland bereist und dabei auch Faustball-Entwicklungsarbeit geleistet, hast das Nationalteam der Männer bei der WM 2023 in Deutschland unterstützt. Wie hast du deine Zeit rund um den neuseeländischen Faustball erlebt?

Emma Dallinger: Die dreieinhalb Monate, die ich in Neuseeland verbracht habe, waren für mich unglaublich besonders. Durch das Trainieren des neuseeländischen Herren Teams konnte ich Einblicke in die kleine Faustball-Welt Neuseelands gewinnen. Der Faustball dort lebt von Zusammenhalt und dem Engagement einiger weniger Personen, die sich in den Sport verliebt haben. Das ist einerseits wunderschön zu sehen, andererseits bekommt man aber auch mit, wie schwer und aufwendig es ist, fundamentale und funktionierende Strukturen für eine Sportart aufzubauen.

Künftig wirst du dich um die Belange des Jugendfaustballs in der International Fistball Association kümmern. Was reizt dich an dieser Aufgabe?

Emma Dallinger: Ich durfte selbst jahrelang tolle Jugendtrainings in meinem Verein genießen und bin nun auch seit einigen Jahren als Trainerin im Jugendbereich tätig, da ich da einfach was zurückgeben möchte und mir die Arbeit im Jugendbereich auch unglaublich viel Freude macht. Ich bin der Meinung, dass die Jugend einer der wichtigsten Bereiche im Faustball ist, besonders wenn es um Nachhaltigkeit geht, weshalb für mich die Arbeit in der Jugendkommission eine super spannende Sache ist.

Gibt es bereits Ideen und Pläne, die du umsetzen möchtest? Was wird dir in deiner Arbeit wichtig sein?

Emma Dallinger: Von ganz konkreten Plänen zu sprechen, ist jetzt am Anfang noch etwas schwer – Ideen gibt es aber bereits einige. Im Fokus werden auf jeden Fall die Erarbeitung und Entwicklung von Konzepten für nachhaltige Jugendarbeit sein. Hierbei möchte ich vor allem auf den Austausch der Nationen untereinander und mit der Jugendkommission setzen. Außerdem liegt mir besonders die internationale Jugendarbeit am Herzen, da ich auch in Neuseeland gesehen habe, dass hier oft zu wenig passiert, um ein nachhaltiges Fundament für den Sport in diesen „kleineren Faustballnationen“ zu bilden. Das geht wiederum Hand in Hand mit der Arbeit der Faustball-Akademie der IFA, wodurch hier sicherlich spannende Projekte möglich sind.

Brazil vs. Austria – Game 48 – Semi-Final – IFA 2021 Fistball U18 Women’s World Championship – Grieskirchen, Austria – Photo: Valentin Weber

In Kürze finden in Chile die U18-Weltmeisterschaften statt. Was bedeutet dieses internationale Event für junge Faustballerinnen und Faustballer?

Emma Dallinger: Ich denke, die Jugend-WM ist für jeden Spieler und jede Spielerin das Highlight des Faustballjahres. Für viele ist es das erste Mal, dass sie internationale Faustball Luft schnuppern und im Nationaltrikot auflaufen dürfen. Auch für mich war das damals bei jedem Spiel ein ganz besonderes Gefühl. Das sind Momente, die einem immer in Erinnerung bleiben.

In Chile wird es auch einen Jugendkongress geben. Was ist hier geplant?

Emma Dallinger: Der Jugendkongress wird am 29. Oktober vor Beginn der Weltmeisterschaft stattfinden. Diesen möchte ich gerne nutzen, um mich und die geplante Arbeit der Jugendkommission sowie der Akademie vorzustellen und erstmalig ins Gespräch mit den TeilnehmerInnen zu kommen. Es soll nicht nur klar werden, wofür wir uns als Jugendkommission einsetzen und was unsere Ziele sind, mindestens genauso wichtig ist es für mich, zu erfahren in welchen Belangen die Nationen Unterstützung brauchen und wie sie diese am besten bekommen können. Der Jugendkongress soll also neben Themen, die konkret die Jugendkommission und deren Projekte betreffen auch genügend Raum für konstruktiven Austausch schaffen.

Es sollen auch wieder Jugendvertreterinnen und Jugendvertreter gewählt werden, die aktiv in die Arbeit der Jugendkommission eingebunden werden sollen. Warum sollten sich junge Faustballerinnen und Faustballer hierfür melden? Was erwartet sie für Aufgaben?

Emma Dallinger: Ganz genau. In Chile wird wie 2021 in Grieskirchen wieder eine Wahl für JugendvertreterInnen im Faustball stattfinden. Diese Wahl ist für mich ein sehr bedeutender Teil der Jugend-WM, denn was wäre eine Jugendkommission ohne eigene JugendvertreterInnen, die junge Spielerinnen und Spieler repräsentieren und für ihre Bedürfnisse einstehen können? Ich glaube für die gewählten VertreterInnen ist es eine große Chance, bei anstehenden Projekten direkt mitzuarbeiten und Einfluss auf deren Entstehung zu nehmen. Außerdem sollen sie auch in gewisser Weise das Sprachrohr zwischen der Faustballjugend selbst und der Jugendkommission sein, da sie ja quasi direkt an der Quelle sitzen und näheren Bezug zu Problemen und Herausforderungen der JugendspielerInnen haben.

Du wirst die U18-WM auch live in Chile verfolgen. Worauf freust du dich?

Emma Dallinger: Ich blicke mit großer Vorfreude auf die Jugend WM in Chile. Natürlich freue ich mich auf viele spannende Spiele – ganz besonders schön wird jedoch denke ich das Zusammenkommen so vieler junger faustballbegeisterter Menschen bei einem großen Event. Zu sehen, wie internationale Freundschaften geschlossen werden und Teams Erfolge feiern, darauf freue ich mich am meisten!